SFB 926 erhält Frauenförderpreis der Technischen Universität Kaiserslautern 2017




06.12.2017
< Vorheriger Artikel


Prof. Dr.-Ing. Hans Hasse und TU Präsident Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Helmut J. Schmidt. Foto: Thomas Koziel

Der Frauenförderpreis der Technischen Universität Kaiserslautern wurde auf der heutigen Senatssitzung an den SFB 926, vertreten durch seinen Sprecher, Prof. Hasse, verliehen. Ausgezeichnet wurde der SFB 926 für den Erfolg seiner Gleichstellungsmaßnahmen, die zur Berufung von zwei Juniorprofessorinnen an den Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Technischen Universität Kaiserslautern geführt haben.

Die Förderung der Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und die Erhöhung des Frauenanteils ist insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaften eine dringliche und wichtige Aufgabe, der sich der SFB 926 als Ganzes stellt.

Der SFB 926 hat in enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Maschinenbau und der Universitätsleitung im Jahr 2016 mit der Berufung von zwei hoch qualifizierten Juniorprofessorinnen einen bedeutenden Erfolg erzielt. Beide Kolleginnen, Frau Junior¬professorin Kristin de Payrebrune und Frau Juniorprofessorin Clarissa Schönecker waren zuvor an renommierten  Forschungseinrichtungen außerhalb der Technischen Universität Kaiserslautern tätig.

Das Konzept, das hinter diesen Berufungen steht wurde vom SFB 926 entwickelt und mit den Berufungen erfolgreich umgesetzt. Es kann als Rollenmodell für die Stärkung des Frauenanteils in der Professorenschaft dienen.

Eine hohe Hürde bei der Berufung von Frauen an Universitäten stellt die Tatsache dar, dass es in vielen Fächern, gerade in den Ingenieurwissenschaften, aufgrund der historisch gewachsenen Gegebenheiten deutlich mehr hoch qualifizierte männliche als weibliche Bewerber gibt. Bei einer an ein bestimmtes Fachgebiet gebundenen Ausschreibung kommt es daher häufig vor, dass sich kaum ausreichend qualifizierte weibliche Kandidaten finden, bzw. dass weit besser qualifizierte männliche Bewerber vorhanden sind, so dass am Ende ein Mann berufen wird. Diese Dilemmas umgeht der Ansatz des SFB 926: die Stelle wird nicht für ein enges Fachgebiet ausgeschrieben sondern weit offen gehalten. Im Fall der Ausschreibung des SFB 926 wurde nur die Passgenauigkeit in den SFB 926 gefordert, das Fachgebiet selbst war völlig offen. Beispielsweise wären Bewerbungen aus der Biophysik genauso willkommen gewesen wie solche aus der Fertigungstechnik. Gleichzeitig wurde deutlich gemacht, dass ein wesentliches Ziel der Ausschreibung darin bestand, den Frauenanteil in der Professorenschaft zu erhöhen.

Bei der Umsetzung erwies sich dieser neue Ansatz als außerordentlich erfolgreich. Die drei hochwertigsten Bewerbungen kamen von Frauen. Zwei der Kandidatinnen waren außerordentlich gut qualifiziert und überzeugten auch in den Auswahlgesprächen vollkommen. Obwohl dem SFB 926 ursprünglich nur eine Stelle zugesichert war, ergriff er zusammen mit dem Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik in dieser Situation die Initiative und schlug die Berufung beider Kandidatinnen vor. Dieser Vorschlag fand die uneingeschränkte Unterstützung der Universitätsleitung und es gelang, beide Kandidatinnen nach Kaiserslautern zu berufen. Der SFB 926 unterstützte auch die Erstausstattung der Lehrstühle der beiden neuen Kolleginnen. 

Über den „Frauenförderpreis 2017“ freuen wir uns sehr. Das Preisgeld wird eingesetzt, um die beiden neu berufenen Kolleginnen zu unterstützen.


Gefördert durch

RSS

Letzte Änderung: 07.09.2023